Bis hierhin und weiter! - der Deutsche Karikaturenpreis 2016 widmet sich einem besonderen Thema. Es geht um Grenzen und Grenzübertritte und damit um Fragen der Moral, des guten Geschmacks, der Religionen, der Geschlechter, natürlich auch um Flüchtlinge, also um brisante Aspekte einer modernen und vielgestaltigen Gesellschaft. Die (politische) Karikatur spielt seit dem 18. Jahrhundert in Großbritannien und später insbesondere auch in Frankreich eine wichtige Rolle in Kunst und Gesellschaft. Man denke nur an die pointierten Zeichnungen von Honoré Daumier oder Grandville. Bis heute ist die humorvoll-kritische Verdichtung komplexer, bisweilen widersprüchlicher Verhältnisse eine zeitgemäße Form, Absurditäten und Missstände offenzulegen, zu kritisieren und zu hinterfragen – oftmals mit einem Augenzwingern, dann wieder mit einem sch(m)erzhaften Sticheln in den Wunden der Mächtigen und Uneinsichtigen. Die Ausstellung in der Weserburg zeigt eindrucksvoll die Vielfalt und Lebendigkeit der deutschsprachigen Karikaturenszene.
Klaus Stuttmann gewinnt den Deutschen Karikaturenpreis 2016. Der zweite Platz geht an BUTSCHKOW für seine Karikatur „Revolution”, den dritten Platz teilen sich in diesem Jahr zwei Preisträger. Er geht an die Bremerin Bettina Bexte für ihre Persiflage „Terrorangst in Deutschland“ und zugleich an AD Karnebogen aus Köln. Der „Geflügelte Bleistift“ in Gold ist mit 5.000 Euro dotiert, der silberne mit 3.000 und der bronzene mit 2.000 Euro. Während der Ausstellung können die Besucher ihre Stimme für den Publikumspreis in die Waagschale werfen. Dieser ist mit 1.000 Euro dotiert.
Die Künstlerinnen und Künstler waren in diesem Jahr aufgefordert, unter dem Motto „Bis hierhin und weiter!“, ihre lustigsten Grenzverletzungen ins Bild zu setzen. Insgesamt 228 Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz hatten 1066 Arbeiten eingereicht, darunter große Namen der Branche wie BECK, Katz&Goldt, Hauck&Bauer, Nicolas Mahler, Til Mette, POLO, Stuttman und Tetsche. Darüber hinaus nahmen wieder erfreulich viele Nachwuchskünstler an dem Wettbewerb teil.
Die fachkundige Jury setzte sich in diesem Jahr aus Clemens Ettenauer (Galerie der Komischen Künste Wien), Achim Frenz (Caricatura Museum Frankfurt am Main), Iris Hetscher (WESER-KURIER Bremen), Olaf Kische (MDR Sachsen), Eva-Maria von Máriássy (Sommerpalais Greiz), Adalbert Siniawski (Deutschlandfunk Köln), Dr. Peter Ufer (Sächsische Zeitung Dresden) und den Vorjahrespreisträgern Reiner Schwalme, Miriam Wurster und Wolf-Rüdiger Marunde zusammen. In einem mehrstufigen Abstimmungsverfahren wurden die besten Arbeiten festgelegt. Die Wahl der Preisträger erfolgte dabei nicht nur nach subjektiven Kriterien, sondern auch formalen Punkten wie Themennähe und zeichnerische Qualität. www.deutscherkarikaturenpreis.de
Die Hauptausstellung findet in der Weserburg | Museum für moderne Kunst in Bremen statt. Parallel werden die besten Einsendungen auf hochwertigen Drucken auch in Dresden, im Haus der Presse & Galerie Komische Meister gezeigt vom 16. November 2016 bis zum 5. Februar 2017. Erste Wanderausstellungsstation wird 2017 das Schloss Agathenburg bei Hamburg sein.
Der Deutsche Karikaturenpreis wurde im Jahr 2000 von der Sächsischen Zeitung ins Leben gerufen und hat sich schnell zu einer der bedeutendsten Auszeichnungen für Karikaturisten im deutschsprachigen Raum entwickelt. Der Wettbewerb ist in diesem Jahr erstmals eine Kooperation der Sächsischen Zeitung Dresden und des WESER-KURIER Bremen, begleitet von den Medienpartnern Deutschlandfunk und Mitteldeutscher Rundfunk.
Impressionen von der Preisverleihung und Ausstellungseröffnung 2015. Der Fotograf Michael Schmidt hat die 16. Preisverleihung im Dresdner Schauspielhaus sowie die anschließende Ausstellungseröffnung im Bild festgehalten – die Bildergalerie sehen Sie hier.
Preisverleihung
Sonntag, den 13. November 2016 um 11 Uhr im Theater am Goetheplatz. Karten für die Preisverleihung erhalten Sie zwischen 9 und 26 Euro. Bestellung unter: 0421-363636 und www.weser-kurier.de/ticket
Besucher der Gala und die Museumsfreunde der Weserburg erhalten bereits am Sonntag nach der Preisverleihung exklusiv die Möglichkeit die Ausstellung in der Weserburg zu sehen. Regulär ist sie ab dem 15. November für alle Interessierten geöffnet.
Katalog zum Wettbewerb
Der Katalog zum Wettbewerb ist zum Preis von 17,90 Euro im Museum oder ab dem 14. November bei der Edition Sächsische Zeitung (www.editionSZ.de), im Weser-Kurier Shop (www.weser-kurier.de/shop) sowie im Buchhandel erhältlich.
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 11-18 Uhr
Donnerstag 11-20 Uhr
Montag geschlossen
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Eintrittspreise
Erwachsene EUR 5
Ermäßigt EUR 3
AboCard EUR 3
Kombi-Ticket mit allen Ausstellungen und Sammlungen der Weserburg:
Erwachsene EUR 10
Ermäßigt EUR 8
AboCard EUR 8
Kontakt
0049-(0)421-59839-0
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